Genau ein Jahr vor dem Großereignis in Mannheim wurde auf dem Markplatz der Quadratestadt das Motto des „ÖKT“ enthüllt. Ein zweiteiliges Logo-Puzzle, das die Zusammengehörigkeit der beiden großen christlichen Kirchen symbolisiert, präsentierten gestern der evangelische Dekan Ralph Hartmann und der katholische Dekan Karl Jung. Gemeinsam mit der Synodenvorsitzenden Hannelore Dänzer und ihrem katholischen Kollegen, dem Dekanatsratsvorsitzenden Hansheinrich Beha, setzten sie es wieder zu einem Ganzen zusammen.
Appell für ein friedliches Miteinander
Das Motto sei ein „Appell für ein friedliches Miteinander“, sagte der katholische Dekan Karl Jung. Es stelle, betonte sein evangelischer Kollege Ralph Hartmann, die Frage „wie wir miteinander in Freiheit leben wollen – so, dass Vielfalt möglich ist, aber auch ein Zusammenhalt und Gemeinsames deutlich werden“.
Ein starkes ökumenisches Zeichen
Der Kirchentag, so die Dekane, stünde dafür, „klar zu machen, dass wir Wege des Miteinanders suchen und wir dazu beitragen, dass sich Kirche erneuert.“ Insofern sei dieses gemeinsame Feiern „ein starkes ökumenisches Zeichen“.
Das Verbindende stärken
Sie bedeuten Vergewisserung und Stärkung im Glauben. Zugleich gehen von Kirchentagen Impulse in die Gesellschaft aus. Das Mannheimer Motto, so Dekan Hartmann, greift die größte Herausforderung der kommenden Jahre auf: Dem Auseinanderdriften der Gesellschaft entgegenzuwirken. Es gälte ein Miteinander zu gestalten, „ohne dass Freiheit als Beliebigkeit verstanden wird, ohne dass Freiheit auf Kosten anderer, nämlich der Schwächeren und Leiseren in unserer Gesellschaft, gelebt wird“. Sein Bild von Freiheit sei, „dass Vielfalt möglich ist, aber auch ein Zusammenhalt und Gemeinsames deutlich wird“. Alle drei Begriffen des Mottos, betonte Dekan Jung, führten dahin, „wonach wir uns zur Zeit wohl am meisten sehnen: dem Frieden auf der ganzen Welt und auch hier, bei uns.“
Ökumene ist ein Anlass zum Feiern
Dass im Reformationsjubiläum ein ökumenisch getragener Kirchentag in Mannheim ein sprechendes Zeichen für die Kirchenmitglieder und für die gesamte Stadtgesellschaft sei, war für die Veranstalter schon früh klar. Denn, daran erinnerte die evangelische Synodenvorsitzende Hannelore Dänzer, „in Baden ticken die ökumenischen Uhren anders“.
Das ökumenische Miteinander, so Dekanatsratsvorsitzenden Hansheinrich Beha sei durchaus nicht selbstverständlich und daher ein Anlass zum Feiern. Mit dem Kirchentag, so die beiden höchsten Ehrenamtlichen der beiden großen christlichen Kirchen in Mannheim, „können wir gemeinsam Zeugnis davon geben, woran wir glauben, was uns trägt und wir wollen die Stadtgesellschaft zu einem lebendigen Dialog einladen.“ (dv/schu)